HINSCHAUN! POGLEJMO.

Dreitägiges Filmfestival des Erinnerns 14. bis 16. Oktober 2025
Neues Volkskino Klagenfurt | Filmstudio Villach | Millino Millstatt | Container 25 Wolfsberg
EINTRITT FREI
Das Jahr 2025 steht europaweit im Zeichen der Erinnerung: 80 Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime und dem Beginn des demokratischen Wiederaufbaus. Auch Kärnten beteiligt sich im Erinnerungsjahr an dieser Auseinandersetzung, ausgehend von einer Initiative des Kärntner Kulturgremiums. Quer durch Kärnten setzen Ausstellungen, Theater, Tanz, Film sowie Biografiearbeit mehrstimmige Akzente, ermöglichen Wissensvermittlung und Herzensbildung.
Der Schönste Tag
Ein Film von Fabian Eder
NEUES VOLKSKINO KLAGENFURT
15. Oktober 2025, 10:15 Schulvorstellung
im Anschluss Gespräch zwischen Regisseur Fabian Eder, Silvia Jelinek und Friedemann Derschmidt
Moderation: Sara Pan
MILLINO
15. Oktober 2025, 19:00 Kino Millstatt
im Anschluss Gespräch zwischen Regisseur Fabian Eder und Maria Pohn-Lauggas
Moderation: Sara Pan
Der Kinofilm DER SCHÖNSTE TAG ist das Ergebnis einer weltweit einzigartigen dokumentarfilmischen Arbeit. Kamera und Mikrofon lassen das Publikum an einmaligen Dialogen zwischen Zeitzeugen und ihren Enkelkindern teilnehmen. Das Vermächtnis einer Generation, die jeder Wahrscheinlichkeit zum Trotz das größte Leid der Menschheitsgeschichte überlebt hat, ist eine eindringliche Warnung: Das Unbegreifliche kann in jedem Moment wieder geschehen.
Programm im Gemeindezentrum St. Ruprecht / Neuen Volkskino:
14. Okt, Dienstag | 15. Okt, MIttwoch | 16. Okt, Donnerstag | |
8:00 Schul- vorstellung | Ort ohne Erinnerung – Kaisersteinbruch, die verschwundene Geschichte 2025, 80 min, Preview – Kinostart NovemberIm Anschluss Gespräch mit Regisseur Reinhard Tötschinger und Historikerin Alexandra Pulvermacher Moderation: Robert Schabus | In Liebe eure Hilde2024, 125 min Im Anschluss Gespräch mit Andreas Kranebitter vom Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes Moderation: Robert Schabus | |
10:15 Schul- vorstellung | Der schönste Tag2021, 112 min Im Anschluss Gespräch zwischen Regisseur Fabian Eder, Silvia Jelinek und Friedemann Derschmidt Moderation: Sara Pan | Dass wir ihre Stimmen weitertragen2024, 55 min Im Anschluss Gespräch mit Aktivist*innen aus dem Film und Cornelia Kogoj von der Initiative Minderheiten Moderation: Cornelia Kogoj | |
14:00 | How I became a PartisanSL / CZ, 2021, 93 min, OmU Im Anschluss Gespräch mit Regisseurin Vera Lacková, Simone Schönett, Alexandra Schmidt Moderation: Elena Messner | Endphase2021, 86 min im Anschluss Gespräch mit Regisseur Hans Hochstöger und Peter Pirker (Historiker – Aufarbeitung am Land – Oberes Drautal) Moderation: Herwig Oberlerchner | |
17:00 | Dass wir ihre Stimmen weitertragen 2024, 55 min Im Anschluss Gespräch mit Aktivist*innen aus dem Film und Cornelia Kogoj von der Initiative MinderheitenModeration: Cornelia Kogoj | Partisan2005, 58 min Im Anschluss Gespräch mit Regisseur Tobias Kavelar, und Mira Gabriel (KSŠŠD) Moderation: Sara Pan | |
19:00 | Ort ohne Erinnerung – Kaisersteinbruch, die verschwundene Geschichte 2025, 80 min, Preview – Kinostart November. Im Anschluss Gespräch mit Regisseur Reinhard Tötschinger und Historikerin Alexandra Pulvermacher Moderation: Viktoria Tatschl | In Liebe eure Hilde2024, 125 min Im Anschluss Gespräch mit Andreas Kranebitter (Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes), Lisa Rettl (Historikerin) und Maja Haderlap (Autorin) Moderation: Herwig Oberlerchner | Heute ist das Gestern von Morgen2024, 82 min Im Anschluss Podiumsdiskussion „Erinnern heute“ mit Regisseur Jonas Neumann, Ingo Zechner (Philosoph, Historiker), Peter Pirker, Jüdische Hochschüler*innenschaft (Weiblich) Moderation: Herwig Oberlerchner |
Programm bei den Kooperationspartner*innen:
15. Okt, MIttwoch | |
19:30 Filmstudio Villach | Ort ohne Erinnerung – Kaisersteinbruch, die verschwundene Geschichte2025, 80 min, Preview – Kinostart November Im Anschluss Gespräch mit Regisseur Reinhard Tötschinger und Historikerin Alexandra Pulvermacher Moderation: Viktoria Tatschl |
19:00 Container 25 Wolfsberg | How I became a PartisanSL / CZ, 2021, 93 min, OmU Im Anschluss Gespräch mit Regisseurin Vera Lacková, Simone Schönett, Alexandra Schmidt Moderation: Elena Messner |
19:00 Millino Millstatt | Der schönste Tag2021, 112 min Im Anschluss Gespräch zwischen Regisseur Fabian Eder und Maria Pohn-Lauggas Moderation: Sara Pan |
Auch das Kino, als einer der wichtigen Orte der Kulturvermittlung, widmet sich an drei Tagen im Oktober der Auseinandersetzung mit der Erinnerung an die NS-Zeit. Das Filmfestival titelt, wie die gleichnamige Ausstellung Hinschaun! Poglejmo. Kärnten und der Nationalsozialismus. Koroška in nacionalsocializem, die eine Einladung ist, einen offenen, kritischen Blick auf die nationalsozialistische Herrschaft in Kärnten zu werfen – und sich 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit verdrängten wie bekannten Aspekten der Landesgeschichte auseinanderzusetzen. Mit acht Filmen, die gezeigt werden, spannt sich ein Bogen zwischen regionalen und internationalen Widerstandsgeschichten auf, mit Erzählungen von Zeitzeug*innen und der Suche nach einer Form des gegenwärtigen Erinnerns. Was bedeutet es, nicht mehr direkt mit Zeitzeug*innen über ihre Erlebnisse reden zu können? Welche Rolle kommt Nachgeborenen zu und wie ändert sich damit der gesellschaftliche Diskurs? Ebenso werden demokratiepolitische Überlegungen und Gespräche in unserer vermehrt polarisierten Zeit Platz in diesen drei Tagen finden.
Die Kraft des Kinos liegt vor allem darin, ein sozialer Ort zu sein. Das gemeinschaftliche Erlebnis erzeugt eine gänzlich andere Energie, als das individualisierte Schauen.
Diese Energie wird das dreitägige Filmfestival „HINSCHAUN! POGLEJMO.“ nutzen und erweitern. Nach jedem Film werden Gesprächsformate angeboten, mit Regisseur*innen, Historiker*innen, Aktivist*innen und Nachkommen, zwischen sehr persönlichen Einblicken und demokratiepolitischer Einordnung changierend. Immer mit der Einladung an das Publikum, mitzudenken und mit zu diskutieren.
Der zentrale Ort der Veranstaltung ist der große Saal im Gemeindezentrum St. Ruprecht, der heuer vor 99 Jahren als Kino von Seiten der damals noch eigenständigen Gemeinde eröffnet wurde, mit dem Ziel der Stärkung der kulturellen Identität und Bildung der Klagenfurter Arbeiter*innenschaft. Das Gemeindezentrum, das im kleinen Saal seit Beginn der neunziger Jahren das „Neue Volkskino“ beherbergt, wird für diese 3 Tage zum Forum der Auseinandersetzung mit Erinnerung an die NS-Zeit und ihre Folgen. Den ganzen Tag geöffnet, Raum lassend für Begegnung, Überlegung und Auseinandersetzung.
An weiteren drei Standorten in Kärnten wird am 15. Oktober ein Film aus dieser Reihe gezeigt werden, um auch an peripheren Orten ein Forum zu bieten, mit jeweils einem Gesprächs- und Diskussionsformat im Anschluss. Die Kooperationspartner*innen dafür sind das Filmstudio in Villach, das Kino Millino in Millstatt und der Container 25 in Wolfsberg.
Barrierefrei und ohne Eintritt ist das Festival eine Einladung an alle, diese Begegnung zu suchen und sich zu beteiligen. Mögliche Kooperationspartner für die Bewerbung und Vernetzung werden im Vorfeld gesucht, wie bespielsweise die ÖH, der KŠŠSD, das Institut für Geschichte der Klagenfurter Universität, usw. Ein Schwerpunkt wird sein, Schulen für Schulveranstaltungen zu aktivieren und das Erinnern mit jungen Menschen einzuordnen. Mit dem Potential, an drei Tagen insgesamt sechs Schulveranstaltungen mit Platz für jeweils ca 180 Schüler*innen anzubieten, werden die Oberstufen In Klagenfurt kontaktiert werden. Zu einigen der Filme gibt es Schulmaterial, mit dem in der Klasse nachgearbeitet werden kann.
Es hat im letzten Jahr mehrere Filme gegeben, die sich intensiv mit der Rolle der Täter beschäftigt haben, wie zb. „Leni Riefenstahl“, „The Zone of Interest“ oder „Führer und Verführer“. Im Zeitplan wird deutlich, dass wir uns in der inhaltlichen Ausrichtung eher mit dem Widerstand und den Opfern beschäftigen werden.