DER SCHÖNSTE TAG – Preview am Jüdischen Filmfestival
10. Oktober 2021, 18:30 METRO KINO
Fabian Eder lässt Zeitzeug:innen der Shoah sprechen. Dass dies nicht mehr lange möglich ist, wird schmerzlich bewusst, wenn diese mehr und mehr von uns gehen, wie etwa Aba Lewit im letzten Jahr. Er erzählt hier eindringlich über seine Erlebnisse, die eigene Flucht und Deportation. Die direkten Dialoge zwischen Überlebenden und deren Nachkommen finden in Zugabteilen statt. Die Stimmung dort lässt viele Assoziationen zu, nur keinen Stillstand. Denn nach dem langen Schweigen nach dem Krieg ist die Weitergabe der Geschichte des Holocaust heute umso dringlicher: Die Arbeit gegen das Vergessen muss weitergehen, damit so etwas nie wieder geschehen kann. Doch wie muss Erinnerungsarbeit aussehen? Parallel zu Einzelschicksalen behandelt der Film unter anderem die Ausstellung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, die vor einiger Zeit, auch mit Beteiligung des Nationalfonds, neu konzipiert wurde. Diese Fragestellung ist im Zeitalter von Fake News, Verschwörungstheorien und Geschichtsrevisionismus eine besondere Herausforderung. Umso wichtiger ist dieses eindrucksvolle Zeitdokument.
The generation of contemporary witnesses who have provided us with personal accounts of the Shoah is a generation that will inevitably disappear in the future. Who will continue to share the stories, the accounts of experiences, the horror and the truth when the people who have witnessed will no longer be among us? Fabian Eder tackles these questions by sharing conversations between contemporary witnesses and their descendants. These conversations take place in train compartments, not only referring to the medium of transportation during the Shoah, but also symbolising the continuity and motion of passing on memories from one generation to another. Especially during a time when conspiracy theories and fake news spread like wildfires, historical revisionism renders a challenge. An important historical account.